Unser Essen dient nicht nur der profanen Ernährung, sondern fördert oder sabotiert auch unsere Gesundheit und ist nicht zuletzt ein wichtiger Ausdruck unserer Kultur. Menschen, die gemeinsam essen, vollziehen damit eine soziale Handlung, der zu allen Zeiten und in allen Kulturen eine hohe Bedeutung zugeschrieben wurde.
Die Esskultur
umfasst alles, was zum Essen gehört. Neben den Nahrungsgrundlagen – Mischkost, vegetarisch oder vegan – gehören dazu auch Tischsitten und Dekoration, die Art der Zubereitung von Speisen, Rituale und Zeremonien sowie die Präferenz für regionale Spezialitäten. Essen schafft damit eine kulturelle Identifikation. Das lässt sich an Vorlieben und Abneigungen gut erkennen: In einigen asiatischen Ländern isst man Hunde und Katzen oder schlachtet auf Märkten lebende Wildtiere, was für Europäer schier unvorstellbar ist. Hindus wiederum essen keine Rinder, Muslime keine Schweine. Beides ist für uns selbstverständlich. Zur Esskultur gehört ferner die Benutzung von bestimmtem Essbesteck (Messer und Gabel oder Essstäbchen). Auch die Zeit, die sich Menschen für ein gemeinsames Essen nehmen, ist ein wichtiger Ausdruck ihrer Esskultur. Schon seit der Antike ist die Art des Essens ein Ausdruck von sozialem Status sowie politischer, wirtschaftlicher und religiöser Macht. Die Esskultur wird sehr stark durch regionale Einflüsse geprägt: Jedes Land hat faktisch seine eigene Küche.