Das Gehör ist besonders wichtig zur Orientierung. Es dient, um mögliche herannahende Gefahren zu orten und ermöglicht eine Kommunikation mit anderen Menschen. Ohne Hörsinn ist das rechtzeitige Wahrnehmen von Alarmsignalen oder herannahenden Fahrzeugen unmöglich. Die fehlende Möglichkeit zum Austausch unter Mitmenschen führt nicht selten zu Isolation. Doch nicht immer bemerkt der Betroffene den teils schleichenden Hörverlust selbst. Oftmals bereiten Alltagssituationen aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten Probleme, in denen Stimmengewirr oder Hintergrundgeräusche herrschen. Nicht selten bemerken zuerst Außenstehende, dass mit dem Gehör des Gegenübers etwas nicht stimmt.
Anzeichen für die Notwendigkeit eines Hörtestes
Sie müssen öfter nachfragen und verstehen Ihren Gesprächspartner schlecht. Sie haben das Gefühl, er würde leise sprechen, wobei tiefe Männerstimmen verständlicher als Frauenstimmen sind.
Die Lautstärke an TV oder Radiogeräten wird immer lauter gestellt.
Gesprächen mit Hintergrundgeräuschen können sie kaum folgen.
Der Gleichgewichtssinn ist beeinträchtigt, Ihnen ist häufig schwindelig.
Hörtest für Neugeborene
Da sich Babys zu ihrem Hörvermögen noch nicht äußern können, wird seit 2009 routinemäßig einige Tage nach der Geburt ein Hörscreening durchgeführt. Völlig schmerzlos, teils während des Schlafes, wird mit geeignetem Verfahren die Hörqualität getestet.
Hörtest für Kinder
Doch auch Kinder können, sei es seit der Geburt, durch häufige Infekte oder Traumata in ihrem Hören beeinträchtigt sein. Spezielle kindgerechte Verfahren, durchgeführt bei einem Spezialisten, dem Pädaudiologen, liefern hier ganz unkompliziert Ergebnisse. Gutes Hören ist essenziell für den korrekten Sprach- und Schrifterwerb.
Hörtest für Erwachsene
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen subjektivem, bei denen es der Mitarbeit des Patienten bedarf, und objektivem Hörtest, der ohne Unterstützung durchgeführt wird.
Sowohl beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, als auch beim Hörgeräteakustiker für Hörgeräte in Berlin stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Sollte ein Hörgerät notwendig und ein Zuschuss dafür bei der Krankenkasse beantragt werden, ist eine Verordnung vom Facharzt dafür Voraussetzung.
Der Hörtest sollte in einem ruhigen, möglichst schalldichten Raum stattfinden, um das Ergebnis nicht durch Hintergrundgeräusche zu verfälschen.
Subjektive Hörtest
Das Tonaudiogramm ist wohl das am häufigsten angewendete Verfahren. Dem Patienten werden mittels Kopfhörern abwechselnd auf beiden Ohren Töne vorgespielt. Sobald diese wahrgenommen werden, äußert der Betroffene dies durch Drücken eines Knopfes. Anhand einer Nulllinie ermittelt der Experte das Hörvermögen.
Beim Weber- oder Rinne-Versuch wird eine Stimmgabel in Schwingung und an den entsprechenden Positionen des Kopfes gesetzt. Diese Verfahren geben Auskunft, ob eine Schallleitungsschwerhörigkeit vorliegt.
Bei der Hörweitenprüfung und dem Sprachverständlichkeitstest sollen Zahlen, Wörter oder Fragmente wiedergegeben werden.
Online Hörtests liefern eine erste Orientierung bei der Vermutung eines Hörverlustes und sollten dann aber von Experten nachgeprüft werden.
Objektive Hörtests
Bei der Tympanometrie wird im abgedichteten Ohr mittels Druck der reflektierte Schall des Trommelfells gemessen.
Ein Verfahren, welches auch beim Neugeborenen-Hörscreening verwendet wird, misst die otoakustische Emission im Innenohr.
Bei Unklarheiten der erhaltenen Ergebnisse wird zusätzlich eine Hirnstammaudiometrie angewendet. Während akustische Signale über einen Kopfhörer ertönen, wird die Hirnaktivität gemessen.
Das Hörgerät
Nach umfangreicher Voruntersuchung erhalten Sie beim Hörakustiker mehrere Geräte zum Probetragen. Jedes Ohr passt zu einem anderen Gerät. Der korrekte Sitz ist wichtig für ein optimales Ergebnis. Das Im-Ohr-Gerät wird mittels Abdruck individuell angepasst. Die Kosten unterscheiden sich von den Kassenmodellen bis hin zu den exklusiven Bluetooth fähigen Geräten.