Das Home Office hatten bis Anfang 2020 in Deutschland rund 12 % aller Angestellten und ein deutlich größerer Teil der Selbstständigen genutzt. Zu letztgenannter Gruppe liegen keine genauen Zahlen vor. Seit der Coronakrise ist der Anteil unter den ArbeitnehmerInnen auf etwas über 21 % gestiegen (Stand: April 2020). Dieser Anteil könnte noch höher sein, doch dem steht eine wichtige juristische Hürde entgegen: In Deutschland gibt es (noch) keinen Rechtsanspruch auf die Arbeit im Home Office.

Umgang von Politik und Arbeitgebern mit dem Home Office

Die Politik hat derzeit mehr zu tun, als sich um den Rechtsanspruch auf die Arbeit im Home Office zu kümmern. Wäre dieser nämlich gesetzlich verankert, müssten die Arbeitgeber sich auch um die technische Ausstattung des betreffenden Arbeitsplatzes kümmern und den Arbeitnehmer daheim versichern. Die gesetzliche Unfallversicherung müsste dem zustimmen. Für die technische Ausstattung könnte es natürlich Fördermittel geben. Doch all das ist mit einem so hohen administrativen Aufwand verbunden, dass man offenkundig davor zurückschreckt. Die Politik empfiehlt daher das Home Office, die Arbeitgeber kommen dieser Empfehlung mehr oder weniger stark nach. Wenn es zu einer Mundschutzpflicht in Büros kommt, was nicht auszuschließen ist (Stand: 15. April 2020), könnten sich die Arbeitgeber kooperativer zeigen.

Wie sollten sich Beschäftigte im Home Office einrichten?

Wer im Home Office arbeitet, benötigt

  • einen festen, von der übrigen Wohnung abgetrennten Arbeitsplatz,
  • feste Arbeitszeiten, die zu belegen sind,
  • eine sichere Datenverbindung zum Arbeitgeber sowie
  • mehrere Kommunikationskanäle zu den Kollegen.

Die Familie ist strikt über die neuen Verhältnisse zu informieren. Klären Sie mit Partnern und Kindern, dass Sie eben nicht jederzeit zur Verfügung stehen, nur weil Sie ja „da sind“. Legen Sie Ihre Arbeit um Himmelswillen nicht allein auf die Abendstunden. Das würde zum Burn-out führen.